Online Seminar am 10. April
Bereits zum 2. Mal fand das Online-Seminar mit Silvio Campari Sensei in diesem Jahr statt und wie bereits davor, begeisterte der Maestro mit seinen präzisen Techniken und sein Gespür für Bewegung. Organisiert wurde der Lehrgang vom Team World Budo Day mit Stefan Mayr an der Spitze. In insgesamt vier Einheiten wurde sowohl die Basis des Karate-Do als auch anspruchsvolle Techniken auf hohem Niveau geübt.
Die Basis ist das Wichtigste
In der ersten Einheit stand die Kata Taikyoku am Programm. Zunächst wurden nur die Schritte in Zenkutsudachi und später in Kibadachi geübt. Dabei passte der Maestro das Enbusen (Schrittdiagramm) den beengten Raumangebot an. So übten die Teilnehmer auf wenigen Quadratmetern und Schritt für Schritt zeigte Silvio Campari seine Idee „vom einfachen zum schwierigen“ und verlangte auch fortgeschrittene Karateka so einiges ab. Zu den Stellungen und Schritten kamen Techniken dazu. So entstand eine Form die der Maestro Taikyoku Zuki Waza nannte. Es folgten weitere Varianten mit Taikyoku Uke Waza, Taikyoku Keri Waza und Taikyoku Hijiate Waza. Der Gest der Kata Taikyoku (Universum) wurde fortgeschrittenen Karateka bewusst. In der östlichen Philosophie beinhaltet der Begriff Universum den Anfang und das Ende zugleich. Er steht damit für die Unendlichkeit, für das „Einfache“ aber auch das „Schwierige“. Dem Meister ist dieses Prinzip bei jeder Technik, bei jedem Schritt und in jedem Moment des Lebens bewusst.
In den Einheiten der höheren Graduierungen erarbeitete Silvio Campari mehrere Kumite-Kombinationen mit dem Schwerpunkt „Sabaki“. Dabei wurden Angriffstechniken, Abwehrtechniken und Gegenangriffe geübt. Die Idee dabei war, sich immer aus einer Angriffssituation „rauszudrehen“ und zu kontern. Der Meistro zeigte hier sein überaus großes Bewegungs-Repertoire. Zum Schluss ließen sich alle Kombinationen miteinander variieren, was das Training sehr anspruchsvoll machte.
Technik für Technik
Mit der Kata Enpi (Flug der Schwalbe), die in zwei Trainingseinheiten geübt wurde, schieß der Sensei sein Programm ab. Ebenfalls wie Taikyoku wurde auch Enpi auf engstem Raum ausgeführt. Silvio Campari setzte voraus, dass die Kata vom Ablauf beherrscht wurde. Denn durch die vielen, teilweise ungewohnten, Richtungswechsel wurde das Enbusen der Kata sehr komplex und anspruchsvoll. Das zeigte sich auch dadurch, dass der Maestro manche Drehbewegungen ganz langsam vorzeigen musste. Er hatte dabei aber immer ein Lächeln auf den Lippen und viel Geduld mit seinen Studenten.
„Funakoshi Sensei lehrte uns Kata immer Technik für Technik zu üben. Darauf sollten wir achten! Es gibt auf Wettkämpfen die Möglichkeit Kata rhythmisch zu zelebrieren. Im Dojo sollten wir aber immer darauf achten keine Techniken auszulassen oder zu übergehen. Immer Technik für Technik, jede Bewegung hat ein eigenes Kommando.“ Maestro Silvio Campari
Am Samstag Nachmittag gingen die vier wertvollen Einheiten mit Maestro Silvio Campari zu Ende. Über 60 Teilnehmer aus 8 Nationen (Italien, Frankreich, Deutschland, Slovenien, Niederlande, Dänemark, Belgien und Österreich) applaudierten und verabschiedeten sich zufrieden und glücklich. Glücklich darüber, ihren eigenen Körper und Geist auf das äußerste gefordert zu haben.
Eine Möglichkeit Meister Silvio wieder zu sehen, ist beim World Budo Day am 1. Mai. Die kostenlose Onlineveranstaltung verfolgt die Idee, dass Kampfkunst keine Grenzen kennt. Aus Italien nehmen neben Campari Sensei auch Meister Ofelio Michielan und Maestri Yuri Shirai teil. Anmeldung und Informationen unter: www.budoday.com